Jessis Tagebuch: Einmal Frankreich und zurück

Bonjour! Vive la France! Nach einem Turnierwochenende, wie wir es Anfang Juli in Vierzon hatten, kann man das wohl sagen. Ghostie war trotz langer Reise und Hitze supi drauf. Mama ist direkt ins kalte Wasser gesprungen: Nach nicht mal einer Woche mit LKW-Führerschein musste sie direkt einmal quer durch Paris. Jestzt kann sie nichts mehr erschüttern. (Naja, bis auf links fahren auf der Insel.)
Das Turnier in Vierzon war sehr schön, toll angelegte Plätze und gut organisiert. Die Pferde hatten Gott sei Dank ein schönes schattiges Plätzchen unter einem Pinienwald. Nur beim Wasser war's ein Zufallstreffer, ob man den Eimer in einem Mal voll bekam. Auch wir im LKW mussten schön haushalten mit dem Wasser. Wenn der Tank leer ist, und du hast dich gerade einshampooniert, ist das definitiv nicht lustig.
Jedenfalls wollte Götel zeigen, was er kann. Fröhlich und völlig ausgeglichen sind wir unsere Prüfungen geritten.
Es war so heiß, dass die Siegerehrungen ohne Ponys stattfanden. Ausnahmsweise fand Ghost es aber nicht so schlimm, dass er keine Ehrenrunde drehen durfte. Er wollte nur noch ab unter die Dusche. Und nach dem Ritt ist schließlich vor dem Ritt, oder?
Am zweiten Tag ging's mit Wasser weiter – nach einem ordentlichen Unwetter, das die ganze Nacht gedauert hat. Es prasselte nur so auf dem Blechdach; nur Frau Meyer-Biss hat nichts gemerkt – sie schlief ja auch im Himmelbett. Morgens stand mehr oder weniger alles unter Wasser. Der Abreiteplatz war komplett geflutet, und wir konnten uns locker schwimmen, bis die Bandagen dann ungefähr fünf Kilo wogen. In der Prüfung flogen dann Ghosts flotte Beinchen wunderschön in die Höhe – wieder gewonnen!
Mittlerweile war es wieder 35 Grad, und nachdem alles schön getrocknet war, hatten wir einen tollen Grillabend. Ja, wir sind für alle Fälle gerüstet.
Am dritten Tag haben wir dann auch die Kür gewonnen. Natürlich wollten wir in Frankreich unser Bestes geben, aber es ging hier nicht um Medaillen und nicht unbedingt um Siegerschleifen. Unser Ziel war, Spaß zu haben und es so gut und so harmonisch zu machen wie wir konnten. Dass es den Richtern auch gefallen hat, war dann DIE Motivation für die Euro, mit der die Eurpoareise zwei Wochen später weiterging.