Jessis Tagebuch: Leos "Wieher-Diplom"

Dieses Wochenende war ganz großes Kino für Leo angesagt: Für ihn ging's das erste Mal vor die Tür, und er war sichtlich aufgeregt. Schon beim Zöpfe Flechten wunderte er sich über den Aufwand, den wir um seine Person betrieben. Ganz vorsichtig Fuß vor Fuß schlich er sich auf den Hänger.
Während der einstündigen Fahrt nach Übach-Palenberg spürte man nichts von ihm, er stand wie angewurzelt auf dem Hänger, doch sein Wiehern versicherte uns, dass er auf jeden Fall noch da war. Angekommen und abgeladen wieherte Leo fröhlich den anderen Pferden entgegen, und auch sonst fand er es recht nett mit uns. Für das Abreiten hatten wir 40 Minuten eingeplant, doch der Start verzögerte sich um 20 Minuten, entsprechend war ich ziemlich lange mit ihm unterm Sattel unterwegs. Die Prüfung fand draußen statt, und abgeritten wurde in der Halle, das hieß also: Abschied nehmen von den anderen Pferden, natürlich mit Gewieher!
Auch der Richter wurde von ihm fröhlich begrüßt bei der Grußaufstellung (Leo ist wirklich äußerst höflich). Ich glaube, er dachte, es handelt sich bei diesem Wettbewerb um ein “Wieher-Diplom”. Nun ja. Davon einmal abgesehen ging er ordentlich durch die Prüfung, zeigte eine schöne Trabtour, ging natürlich nicht wirklich losgelassen Schritt und war auch im Galopp noch zu spannig … trotzdem eine saubere Runde, und er ist auf jeden Fall sehr lieb gewesen. Wir waren zufrieden fürs erste mit dem Schatzi.
Leo ist schon ein feines Pferd mit ordentlich Potential, doch auch ich muss mit ihm wachsen, und damit haben wir jetzt angefangen. Es hat Spaß gemacht mit ihm, und hätte ich mich nicht auch noch verritten in der letzten Trabverstärkung (Blamage! Ich wechselte von F nach H statt von S nach H, also 2 Meter daneben), dann wäre … ach, egal, Leo war es auch egal, und überhaupt ... er sah soooo hübsch aus mit seinen Zöpfen!


Bis bald, Jessi