Jessis Tagebuch: WAHRE-DÖRFER!

     Ja, ich sag's euch, des war so brutal, sag' i' di'! (Annas Spruch).

    Es liegt wieder ein ereignisreiches Wochenende hinter uns mit vielen schönen Momenten. Wir hatten tolles Wetter -- zwar extrem staubig, aber besser als Regen, den wir normalerweise um diese Jahreszeit in Warendorf haben! Das bisschen Regen, das dann am Sonntag kam, hat auch niemanden weiter gestört.
    Danilo und Ghost fühlten sich äußerst wohl in ihrem Stallzelt. Beide haben wieder Erdmännchen gespielt und riesige Löcher gegraben, um an den Rasen zu kommen .Wir hatten diesmal richtig Arbeit, die beiden einigermaßen sauber zu halten. Die kurze Anreise von zweieinhalb Stunden ist ein Klacks gewesen für die beiden nach der Frankreich-Tour! Wenn man so überlegt, sind wir nicht wirklich anders als ein Wanderzirkus! LKW neben LKW, es ist der helle Wahnsinn, was alles angekarrt wird – ein Wahres-Dorf! Auch wir werden langsam zum „Profi“ in Sachen Logistik. Bis auf ein Handy-Ladekabel hatten wir diesmal NICHTS vergessen!
Freitagmittag kam dann noch Anna dazu mit Donovan (noch so´n Erdferkel!). Nach einem schönen Training sind wir mit einem guten Gefühl zum Spargelessen gefahren.

    Die Prüfungen waren an beiden Tagen erst nachmittags, und ich weiß nicht, ob nur ich so empfinde, aber eigentlich reite ich lieber direkt morgens (natürlich nicht um halb 8 oder so), denn du bist den ganzen Tag unter Spannung und möchtest einfach aufs Pferd. Vor allem Samstag stand ich ziemlich unter Strom! Musste nach der Preisverleihung sofort in die Dusche, eine Minute! Kleid überstreifen, eine Minute! Dann eine Hochsteckfrisur, zwei Minuten! Eine Minute in die Maske und ab ins Auto – 180 Kilometer nach Erkelenz düsen mit meinem Papa zur Preisverleihungs-Gala vom Kreissport-Verband! Ja, ich bin jetzt frisch gekörte „Nachwuchssportlerin des Jahres 2010“. Das war eine Ehre, sag ich euch. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass dieser Preis an mich gegangen ist, und ich bedanke mich noch mal herzlich bei allen, die dazu beigetragen haben.

    Nach zwei Stündchen sind wir dann zurück nach Warendorf gedüst ins LKW-Lager! Dort angekommen, war natürlich noch keiner der fleißigen Reiter in der Heia! (Sage einer, wir sind ja nicht zum Vergnügen da! Ein bisschen Spaß muss sein, und den hatten wir dann auch noch.)
Sonntag haben meine Ponys und ich noch ein paar schöne Ritte gezeigt. Es hat diesmal nicht für den Sieg gereicht, dennoch war ich mit meinen Ponys mehr als zufrieden. Ich bin mit tollen Prozenten Zweite und Vierte geworden und habe gezeigt, dass wir in Topform sind.
    Jetzt geht’s weiter nach Wiesbaden, und darauf freue ich mich total. Allein schon die Kulisse ist spannend, und gerade wir (kleinen) Ponyreiter freuen uns, bei den Großen starten zu dürfen! Wieder eine tolle Herausforderung für uns. Werde mit Danilo dort sein.
Also, Ihr seht, „die Karawane zieht weiter" ...


Bis dahin, tschüßchen mit Küsschen,
Eure Jessi